Leben und Technik vereinfachen mit Harper Reed

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Erfolgs- geschichten
12. Juni 2019

Das Leben kann schon manchmal kompliziert werden, aber könnte man es nicht vereinfachen? Wir haben mit dem Hacker, dem leidenschaftlichen Reisenden und dem langjährigen Withings-Nutzer Harper Reed gesprochen, um herauszufinden, wie dies möglich ist.

Der Technologe, Reiseliebhaber und Withings-Nutzer Harper Reed hat einen unbestreitbar beeindruckenden Lebenslauf vorzuweisen. Im Laufe seiner Karriere hat er hochrangige Positionen bei Threadless und PayPal besetzt und war außerdem Chief Technology Officer für die Wahlkampagne von Barack Obama. Er jonglierte stets mehrere Projekte gleichzeitig (was sogar fast wörtlich gemeint ist, da er einmal für Sir Mix-a-Lot als Jonglierakt aufgetreten ist). Wie schafft er es jedoch, dabei auf dem Boden zu bleiben? Wir haben mit ihm über seine Methoden gesprochen, die er anwendet, um seine Arbeit, sein Leben und seine Reisen zu vereinfachen, und erfahren, warum er im Flugzeug niemals Filme schaut und wie seine Geräte – er hat seit 2015 eine Withings Activite Uhr und seit 2009 eine Withings Waage! – ihm dabei helfen, sein Leben zu vereinfachen.

Withings: Hallo Harper! Wie würdest du dich selbst beschreiben?

Reed: Ich bin ein Hacker/Unternehmer. Normalerweise gestalte und kreiere ich Dinge und hacke eher im traditionellen Sinn.

Gibt es irgendwelche besonderen Projekte, an denen du momentan arbeitest?

Derzeit habe ich kein spezielles Projekt, an dem ich arbeite, nein. Ich bin gerade gezielt auf der Suche nach [einem], doch bis jetzt habe ich noch nichts gefunden, was mein Interesse geweckt hätte. Für mich ist das Konzept der Reise sehr wichtig und ein Teil der Reise besteht immer auch darin herauszufinden, was die Reise eigentlich genau bedeutet. Momentan befinde ich mich zum Beispiel genau an der Stelle, an der … Hast du als Kind jemals mit Lego gespielt? Erinnerst du dich noch daran, wie du nach diesem einen [bestimmten] Baustein gesucht hast und wusstest, dass er da war, denn du hattest ihn am Tag davor noch gesehen, aber jetzt kannst du ihn einfach nicht mehr finden? Du bist aufgestanden, kurz weggegangen und eine Minute später hast du ihn dann gefunden und gemerkt, dass er die ganze Zeit direkt vor dir lag.

Ich glaube, dass wir viel Zeit mit dem Suchen verbringen und dass die Suche uns auf gewisse Weise davon abhält, etwas zu finden. Ich erinnere mich, wie mein Bruder und ich [einst] mit Lego spielten und folgende Situation auftrat. Ich sagte zu ihm: „Ich suche diesen einen Baustein, einen blauen einreihigen 6er“, und er antwortete: „Okay, ich werde nicht danach suchen“, woraufhin ich sagte: „Ich werde auch nicht danach suchen“, denn ich wusste, wenn ich nicht danach suchen würde, hätte ich eine Chance, ihn zu finden, doch wenn ich danach suchen würde, würde ich ihn wohl niemals finden.

Ich glaube, momentan befinde ich mich genau an dieser Stelle, genau in dieser Situation. Ich muss Platz schaffen, damit neue Möglichkeiten auftauchen und offen für alles sein, was auf mich warten könnte.

Das folgende Zitat von deiner Webseite hat mich absolut fasziniert: „Hinter jedem scheinbaren Chaos steckt ein wunderschönes und organisiertes System.“ Kannst du uns mehr dazu erzählen?

Ich bin zweifelsohne eine systematische Person. Effizienz ist eine sehr interessante Sache. Effizienz steht nicht unbedingt für den nächstliegenden Punkt zwischen A und B. Effizienz kann alles sein, womit du dich wohler und besser fühlst. Wenn wir einmal das Chaos betrachten, in dem wir leben, [sei es] ein Computer-Programm oder sehr komplexe Daten, und uns Gedanken über das System machen, das dieses Chaos geschaffen hat, können wir dieses Labyrinth letzten Endes durchschauen und verstehen. Wir können durch den dichten Nebel hindurchsehen. Das System wird dann einfach zu einem anderen System, mit dem wir etwas anfangen können.

Meine gesamte Karriere wurde dadurch vorangetrieben, dass es mir möglich war, in allem ein System zu erkennen und dieses weniger komplex erscheinen zu lassen. Wenn man ein System betrachtet, denkt man erst einmal: „Dieses System ist extrem komplex, ich kann das Problem auf keinen Fall lösen“. Dann beschäftigt man sich 15 Minuten damit und erkennt schließlich: „Es gibt einen ganz eindeutigen Lösungsweg.“ Man könnte auch einen Berg betrachten und genau dasselbe feststellen. Wenn man Hunderte von Metern entfernt davon ist, kann man den Weg vorwärts nur ganz schwer erkennen. Doch dann fängt man an, den Berg zu erklimmen und entdeckt auf einmal all die Wege, die bereits seit Jahrhunderten vorhanden sind. Das ist der Moment, in dem man denkt: „Oh. Das ist einfach, ich kann hier entlanglaufen.“ … So sehe ich die Dinge.

Das ist wirklich interessant, denn als ich mir deinen beruflichen Werdegang angeschaut habe, konnte ich feststellen, dass du unglaublich viele sehr komplizierte Dinge gemeistert hast. Wie gehst du vor, wenn du etwas vereinfachen oder Dinge weniger kompliziert machen möchtest, wenn du zum Beispiel ein Projekt vorantreibst?

Wenn du klare Ziele hast, ist das eigentlich ganz einfach. Ich glaube, dass das größte Problem in Unternehmen darin besteht, dass sie sich keine klaren Ziele setzen. Das heißt nicht, dass das schon immer so war, aber in genau dieser Zeit, in der wir uns befinden, herrscht keine Klarheit. Deswegen glaube ich, dass es hilfreich ist, wenn man sich ganz klare Ziele setzt.

Bei der Obama-Kampagne hatten wir beispielsweise ganz eindeutige Ziele. Diese Ziele zu verfolgen, war daher nicht allzu schwer. Natürlich mussten dafür viele hochqualifizierte Menschen extrem hart arbeiten. Doch es gab eine Sache, die uns in allererster Linie vorangetrieben hat, und zwar die Tatsache, dass wir eine klare Zielvorgabe hatten. Wir hatten ein sehr starkes Ziel, wir hatten einen sehr starken Anführer und all das hat dafür gesorgt, dass wir uns auf genau das Richtige konzentriert haben. Die Frage bestand eher darin, welche Taktik wir anwenden und sobald auch das geklärt war, fiel es uns leichter, unser Ziel zu erreichen.

Natürlich möchte ich damit nicht sagen, dass ein klares Ziel sämtliche Probleme löst. Aber es macht alles ein bisschen einfacher.

Reisen scheint ein wichtiger Bestandteil deines Lebens zu sein. Wohin geht es für dich als nächstes?

Heute Nachmittag fliege ich nach Raleigh und in ein paar Wochen fliege ich nach Amsterdam. Ich reise wirklich sehr viel. Man kommt an diesen Punkt, an dem Probleme plötzlich albern erscheinen. Man kann schließlich nicht sagen: „Ich bin so müde, weil ich immer an so tolle Orte fliege.“ Ich versuche, nicht so viel Zeit mit Gedanken wie „Ich bin nicht upgegraded worden“ oder „Das ist ein langer Flug“ zu verbringen, obwohl man sich darüber leicht beschweren könnte, denn wir Menschen sind von Natur aus Nörgler.

Erst kürzlich habe ich entschieden, im Flugzeug keine Filme mehr zu schauen, obwohl ich sehr oft ins Ausland reise, das ist also ein ziemlich großer Schritt für mich. Ich möchte diese Zeit ganz einfach sinnvoller nutzen. Ich glaube, dass das Beste, was man machen kann, wenn man sozusagen „festsitzt“, einfach schlafen ist. Ich schlafe also ziemlich viel, ich lese viel und ich höre auch viel Musik und ich versuche Dinge zu tun, die eher selbst beobachtend sind und mich dazu bringen, nachdenklich zu sein und über Erfahrungen nachzudenken. Das war bis jetzt immer sehr positiv und hat viel Spaß gemacht.

Welche Orte gehören zu deinen Lieblingszielen?

Ich glaube, der beste Ort, an den jeder einmal reisen sollte, ist Johannesburg, in Südafrika. Diese Stadt zu erleben, ist einfach atemberaubend. Das ist genau das, was ich möchte: an einen Ort reisen, an dem zu meinen Lebzeiten ein enormer kultureller Wandel vollzogen wurde, und erfahren, was die Menschen darüber denken und dazu sagen. Es ist unglaublich inspirierend mit jungen Südafrikanern zu sprechen, die in meinem Alter sind und in Johannesburg leben. Johannesburg ist einfach eine extrem wilde Stadt. Man kann sich dort prächtig amüsieren.

Auch Tasmanien war extrem beeindruckend. Das Essen dort ist sehr lecker, die Menschen sind sehr nett und die Museen sind faszinierend. Und natürlich liebe ich London. Ich verbringe sehr viel Zeit in Südostasien, eine unglaublich interessante Region. Mich ziehen vor allem solche Orte an, in denen der Kapitalismus anders ist, als in den Vereinigten Staaten, also Länder wie China oder Singapur.

Es ist ziemlich schwierig, all seine Lieblingsorte festzulegen. Ich lasse mich sehr von neuen Tendenzen beeinflussen. Wenn mich jemand fragt: „Was ist dein Lieblingsort?“, antworte ich: „Ich war gerade erst in San Francisco! Es war toll!“

Was machst du am liebsten, wenn du auf Reisen bist?

Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen sind gemeinsame Abendessen mit Menschen, die ich nicht kenne, zum Beispiel mit jemandem, den ich gerade erst kennengelernt habe. Oder wenn jemand sagt: „Mein Freund ist gerade zu Besuch“ oder wenn mich jemand mit einer anderen Person bekannt machen möchte: „Mit dieser Person wirst du dich bestimmt gut unterhalten.“ Ich liebe solche Erfahrungen. Wenn ich gemeinsam mit meiner Partnerin reise, gibt es einfach immer eine Person, die auf diese Beschreibung zutrifft und mit der wir dann zu Abend essen. Sie weiß das und ich weiß das auch. Ihr macht es Spaß, mir macht es Spaß und es ist fast immer faszinierend, da es ganz normale Leute sind, die ganz normale Dinge tun. Das mag ich einfach, da man dabei wirklich viel lernen kann. Man weiß nie, inwiefern es einen inspiriert.

Ich glaube, es ist von Vorteil, wenn man sich nicht allzu viele Gedanken über Regeln macht. Und auf diese Weise tun wir genau das. Ich gehe liebend gern in Museen. Ich denke, dass das Betrachten von Kunst einfach unglaublich ist. Ich bin sicher, dass wir eine Menge von Kunst lernen können. Es gibt immer merkwürdige Kunstwerke, es gibt immer diese eine unerwartete Sache, die du entdeckst und denkst: „Wow, das ist verrückt!“ Ich liebe das. Eines meiner Lieblingsmuseen ist das Museum of Old and New Art in Tasmanien. Es ist wunderschön und auch ein bisschen merkwürdig und wird von einer etwas merkwürdigen Person geleitet. Das ist einfach toll. Man weiß nie, was einen erwartet. Die Kuratoren leisten hervorragende Arbeit und überraschen einen immer wieder aufs Neue.

Mir gefallen offensive Menschen. Es macht mir wirklich großen Spaß, all diese Menschen zu sehen, zu treffen und zu erleben, denn man weiß nie, was als nächstes passiert.

Hast du irgendwelche Reisetipps oder Gadgets, die du empfehlen würdest?

Ich verwende eine Withings Activite Uhr. Das Schöne an der Withings-Uhr ist, dass sie wirklich aussieht wie eine Uhr, nicht wie eine Smartwatch. Man erhält keine Benachrichtigungen von ihr. [Hinweis: Einige Withings-Uhren haben diese Funktion. Hier könnt ihr all unsere Uhr-Optionen sehen. – Ed.] Das Tolle daran ist, dass ich damit meinen Schlaf und andere Dinge überwachen kann, wenn ich durch verschiedene Zeitzonen reise. Wenn ich zum Beispiel in einem Hotel bin und wissen möchte, wie lange ich geschlafen habe, kann ich sehen, dass ich wegen des Jetlags 12 Stunden geschlafen habe. Und ohne einen Kindle und richtig gute In-Ohr-Kopfhörer könnte ich auch nicht leben. Im Flugzeug versuche ich immer, keinen Alkohol zu trinken. Denn wenn man im Flugzeug Alkohol trinkt, ist das nicht gut für den Körper.

Wenn es etwas gibt, das ich aus meiner Mitarbeit an der Obama-Kampagne gelernt habe, ist es der Gedanke, dass ein Projekt ein Marathon ist und kein Sprint. Wie schafft man es, zu arbeiten oder das zu tun, was man tun muss, ohne sich dabei zu sehr zu belasten? Indem man auf sich selbst achtet und sich genug Zeit für die wirklich wichtigen Fragen nimmt. Ich persönlich verbringe ziemlich viel Zeit damit, auf mich selbst acht zu geben. Ich schlafe viel, deswegen verwende ich auch eine Withings-Uhr.

Ich habe schon immer gerne alle Daten über mich festgehalten. Ich habe einen enormen Code [mit meinen Daten] geschrieben und speichere all meine Informationen ab. Es war ziemlich interessant zu sehen, wie viel ich zu- oder abgenommen habe oder wie viel Muskelmasse ich aufgebaut habe. Ich schaue mir immer gerne die Ergebnisse an, die ich im Laufe der Zeit erreicht habe. Das hat mir großen Spaß gemacht und ich habe Withings genutzt, um einen besseren Überblick über meine persönliche Entwicklung zu erhalten.

Eine meiner Regeln lautet, dass ich nie mehr irgendetwas aufladen möchte. Einer der Gründe, warum ich meine Withings-Uhr so sehr mag, ist die Tatsache, dass ich sie nicht aufladen muss, und einer der Gründe, warum ich meinen Kindle so sehr mag, ist die Tatsache, dass ich ihn nicht so oft aufladen muss. Diese Dinge sind für mich wichtig. Was kann ich nicht aufladen? Das Leben ist zu kurz, um immer daran zu denken, was man alles aufladen muss.

Hast du irgendwelche Tipps und Tricks für deine Withings-Geräte, die du uns verraten möchtest?

Das Wichtigste ist Beständigkeit. Je mehr man sie trägt und je länger man sie verwendet, desto besser ist das für alle. Wenn man sie so lange wie möglich trägt, laufen die Dinge einfach gut. Ich glaube, darin liegt der Schlüssel. Deswegen mag ich die Withings-Geräte so sehr: Sie sind klein und einfach. Ich lege die Uhr einfach an mein Handgelenk an, trage sie permanent und damit hat es sich. Das ist alles, was ich brauche, und ich finde es wirklich toll, dass Withings ein Produkt kreiert hat, das so einfach und unkompliziert ist.

Wodurch bist du auf Withings aufmerksam geworden?

Durch die [Withings] Waage: Sie hat super funktioniert, war einfach zu bedienen und es gab so gut wie keine Probleme. Ich glaube, das Wichtigste ist einfach die Tatsache, dass sie funktioniert. Ich persönlich möchte mich nicht mit Dingen beschäftigen, die kompliziert sind. Ich möchte mich nicht mit einem Haufen Mist auseinandersetzen müssen. Ich möchte sichergehen, dass das, was ich mache, einfach ist. „Einfach“ ist natürlich ein blödes Wort, aber genau darum geht es: Funktioniert es? Die Withings-Produkte waren immer einfach und deswegen verwende ich sie gerne. Ich interessiere mich sehr für High-Tech-Produkte und möchte Dinge verwenden, die nicht nur einen einzigen Zweck haben, sondern permanent funktionieren.

Deswegen schätze ich Withings so sehr und habe dies immer getan. Ich freue mich, dass das Unternehmen jetzt wieder unabhängig ist.

Du wohnst derzeit in Chicago, deswegen hier noch eine wichtige Frage von einem Ex-Chicagoer: Was ist deine Lieblings-Deep-Dish-Pizza?

Ich bin kein Fan von Deep-Dish-Pizza. Ich finde sie schrecklich. Sie schmeckt, als ob jemand eine leckere Quiche total verk*ckt hätte.

Also bitte, Harper! Vielen Dank für deine Zeit und naja, wir müssen uns wohl damit abfinden, dass wir in Sachen Pizza nicht denselben Geschmack haben. Alle Neuigkeiten rund um Harper findet ihr auf seiner Webseite www.harperreed.com und auf Twitter unter @harper.