Kann zusätzliches Gewicht Ihrem Herzen schaden?

Gewicht
Gesundheits- artikel
14. Mai 2021

Zusätzliche Pfunde können Ihre allgemeine Gesundheit belasten, aber haben sie auch Auswirkungen auf Ihr Herz? Ja, aber wie genau, ist gar nicht so einfach zu erklären.

Ihr Herz ist ein erstaunliches Organ, das pro Minute etwa 5 Liter und pro Tag bis zu 7.500 Liter Blut pumpt. Gleichzeitig sind Erkrankungen dieses wunderbaren Organs bei Männern und Frauen die häufigste Todesursache. In den USA geht 1 von 4 Todesfällen auf Herzerkrankungen zurück. Der Lebensstil kann bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen einen großen Einfluss haben, aber was ist mit dem Gewicht, genauer gesagt mit Übergewicht?

Wie wirkt sich Übergewicht auf Ihr Herz aus?

Es hat sich herausgestellt, dass zusätzliches Gewicht andere Risikofaktoren für die Herzgesundheit, wie beispielsweise hohe Cholesterinwerte und Insulinresistenz, verstärken kann. Bei Insulinresistenz entsteht ein Teufelskreis – je mehr Körperfett, desto größer die Insulinresistenz, wodurch wiederum mehr Insulin abgesondert und mehr Fett gespeichert wird.

Überlastung des Kreislaufsystems

Durch das zusätzliche Fett werden mehr Sauerstoff und Nährstoffe benötigt. Die Blutgefäße müssen mehr Blut zirkulieren, was eine erhöhte Belastung und höheren Blutdruck mit sich bringt. Dieser schädliche Bluthochdruck wird auch als Hypertonie oder „schleichender Tod“ bezeichnet, weil er keine Symptome hat.
Dr. Morton Tavel, Autor von Health Tips, Myths and Tricks: A Physician’s Advice glaubt, dass „gesunde Fettleibigkeit“ ein Mythos ist, der durch langfristige Studien ausgeräumt werden kann. Was das Herz betrifft, so Dr. Tavel, ist der Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und hohem Blutdruck eindeutig. „Es gibt nicht nur eine enge Korrelation zwischen diesen beiden Faktoren, tatsächlich sehen wir, dass eine Reduzierung des Körpergewichts oft schon sehr früh eine überproportionale Senkung des Blutdrucks bewirkt. Allein dies ist ein wichtiger Anreiz für Menschen, die übergewichtig und hypertensiv sind und eine schnelle Verbesserung ihres Blutdrucks wünschen, bevor sie zu blutdrucksenkenden Medikamenten greifen.“
Gewichtskontrolle kann also Bluthochdruck senken und dadurch auch potenziell andere Herzerkrankungen wie Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern, sowie koronare und
Herzklappenerkrankungen verhindern.
Übergewicht ist ein deutlicher Risikofaktor für Herzerkrankungen und wird auch mit Diabetes Typ 2, Schlaganfällen, Krebs, Nierenkrankheiten und anderen Erkrankungen in Verbindung gebracht.

Es kommt darauf an, wo sich das Fett befindet

Ist es in Bezug auf Herzkrankheiten wichtig, an welcher Stelle das Fett ist? Ja. Am bedenklichsten ist Bauchfett. Eine Studie des Journal of the American Heart Association stellte 2018 fest, dass das Herzinfarktrisiko bei Frauen mit Bauchfett 10 bis 20 % höher war, als bei Frauen, die insgesamt schwerer waren. In Bezug auf Bauchfett und Herzerkrankungen spielt das biologische Geschlecht ebenfalls eine Rolle. Das Taille-Hüft-Verhältnis ist bei Frauen ein stärkerer Herzinfarktindikator (18 %) als bei Männern (6 %). Und bei älteren Frauen kann Bauchfett das Schlaganfallrisiko auch bei normalem BMI erhöhen.

Was Sie aktiv tun können

Die gute Nachricht ist, dass jeder Gewichtsverlust helfen kann. Und sich ein realistisches Gewichtsziel zu setzen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Schon mit 3 bis 5 % weniger Körpergewicht können Sie Ihre Cholesterin- und Blutzuckerwerte verbessern und etwas Gutes für Ihr Herz tun. Einfach nur regelmäßig auf die Waage zu steigen, kann Ihnen bereits helfen, Gewicht zu verlieren. Aber auch ohne Gewichtsabnahme ist ein aktiverer Lebensstil hilfreich für einen niedrigeren Ruhepuls, weniger Körperfett und eine bessere Herzgesundheit. Vergessen Sie also nicht, in Bewegung zu bleiben, auch wenn Sie keine Bewegung auf der Waage sehen – Ihr Herz wird es Ihnen danken.